Ausnahmesituation durch Wintereinbruch

Ausnahmesituation durch Wintereinbruch
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Der Winterdienst der Bauamtlichen Betriebe im Volleinsatz

Am Wochenende hat der anhaltende Schneefall viele Einsatzkräfte und Mitarbeiter der Bauamtlichen Betriebe der Stadt Landshut an die Belastungsgrenzen gebracht. Gewohnte Infrastrukturen und Dienstleistungen des öffentlichen Lebens waren nur eingeschränkt nutzbar. Trotz überwiegendem Verständnis, gehen bei den Bauamtlichen Betriebe auch Beschwerden ein. Der Winterdienst informiert daher aus gegebenem Anlass über seine Kapazitäten, den Arbeitsaufwand und die Einsatzpriorisierung.

Für den Winterdienst der Stadt stehen acht große Räumfahrzeuge, ausgerüstet mit Räumschild und Streueinrichtung, zur Verfügung. Weitere fünf LKW können kurzfristig mit einem Räumschild ausgerüstet werden, verfügen aber nicht über eine Streueinrichtung. Für die Fahrzeuge stehen 21 Kraftfahrer bereit, die in einer Früh- und Abendbereitschaft eingesetzt werden. Der Räumdienst wird von den Straßenaufsehern organisiert. Diese verfolgen die Wettervorhersage, kontrollieren auch nachts die Straßen und entscheiden über den Einsatz. Dieser erfolgt in zwei Schichten.

Die Räumfahrzeuge und zehn Kleintraktoren beginnen die Frühbereitschaft um 2:30 Uhr. Eine Stunde später werden bis zu 45 Handräumer aktiv. Sie arbeiten den Räumfahrzeugen hinterher. Während Fahrer von Kleintraktoren und Handräumer in einer Schicht bis zu zehn Stunden arbeiten, wechseln die Fahrer der Räumfahrzeuge nach zehn Stunden. Dann beginnt die Abendbereitschaft ab 12:30 Uhr. Um den Winterdienst stemmen zu können, werden aus allen Sachgebieten der Bauamtlichen Betriebe Mitarbeiter eingesetzt. Diese Kapazitäten können nicht überschritten werden, da gesetzliche Lenk- und Ruhezeiten einzuhalten sind.

Mit dem vorhandenen Personal wird die im Bayerischen Straßen- und Wegegesetz verankerte Räum- und Streupflicht erfüllt. In erster Priorität werden wichtige verkehrsreiche und gefährliche Straßen geräumt. Dazu gehören Straßen auf denen Busse fahren, Straßen zu Bahnhöfen und Feuerwehren, Schulen, Kindergärten, Altenheimen und Krankenhäusern sowie wichtige öffentliche Parkplätze und wichtige Geh- und Radwege. Um diese Priorität zur sichern, werden je nach Witterungsverhältnissen rund sechs Stunden benötigt. Schneit es dauerhaft – wie es am vergangenen Wochenende der Fall war – erfolgen die Arbeiten erneut in der vorrangig höchsten Prioritätsstufe. Bei anhaltendem Schneefall können die weiteren Stufen somit zunächst nicht bedient werden. Entsprechend erfolgt die Räumung von Wohnstraßen, die gesetzlich nicht vorgeschrieben ist, erst im Nachgang sukzessive.

Das war auch am vergangenen Wochenende der Fall, an dem alle verfügbaren Kräfte im Einsatz waren. Bei einigen Beschwerden wurden die Anliegerpflichten zur Verkehrssicherung nicht berücksichtigt, über die die Stadt erst kürzlich ausführlich informiert hat. Die Stadt bittet daher alle Anlieger, dieser Pflicht gewissenhaft nachzukommen. Anlieger müssen Gehsteige mit abstumpfenden Mitteln streuen. Oft herrscht Unverständnis darüber, dass hier kein Streusalz verwendet werden darf, der Winterdienst dies aber einsetzt. Im Straßenverkehr ist Streusalz jedoch sinnvoller und umweltschonender. Split wird von wenigen Fahrzeugen zur Seite geschleudert und daher unwirksam. Um den Effekt von Streusalz zu erzielen, müsste ein Vielfaches an Split eingesetzt werden mit einem entsprechend hohen Aufwand an Kiesabbau, Logistik und schließlich aufwändigem energieintensivem Aufkehren, Aufbereiten und Entsorgen. Das belegen auch Studien zum Thema. Auf den Gehwegen sind hingegen abstumpfende Mittel sehr wirksam und ökologisch vorteilhafter und für Tiere wesentlich verträglicher.

In der aktuellen Situation stoßen in vereisten Wohnstraßen alle Streumittel an ihre Wirkungsgrenzen. Mit dem Räumschild stellt sich das Problem, wohin das Eis in den besagten Mengen geschoben werden kann. Grundlegend gilt: Gerade im Winter sind für Winterdienst, Müllabfuhr und andere Einsatzfahrzeuge wichtig, dass beim Parken mindestens 3,05 Meter Straßenbreite frei bleiben. Versetztes Parken und Parken in Wendemöglichkeiten stellen ebenso massive Beeinträchtigungen dar. Gegenseite Rücksichtnahme sowie Um- und Vorsicht sind im Rahmen der aktuellen Gegebenheiten besonders wichtig.

Foto: Stadt Landshut (Verwendung mit Quellenangabe honorarfrei möglich)

Bildtext: Der Winterdienst hat aktuell alle Hände voll zu tun und arbeitet in mehreren Schichten.

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